Würdige Feier für „wehrunwürdigen“ Sozialdemokraten

Am 12.8.2021 wurde in Bergstedt der 18. Stolperstein der Region eingeweiht.

Er erinnert an Carl Schrader (1907-1944) der sich u.a. durch die Verteilung der Zeitschrift „Rote Blätter“ in den 1930er Jahren am sozialistischen Widerstand gegen die NS-Diktatur beteiligte und dafür mit drei Jahren Zuchthaus im KZ -Fuhlsbüttel bestraft wurde.

Gleichzeitig weist der Stein darauf hin, dass  auf dem ehemaligen Kleingartengelände heute Ecke Twietenkoppel/ Baben de Möhl damals eine Gemeinschaft von sechs Familien siedelte, die ihr  demokratisches Engagement gegen das Regime von  hier aus freier entfalten konnten,  als in ihrem bisherigen Wohnort Hamburg-Hamm.

Gegen seinen Willen wurde Carl Schrader 1943 die seit der Inhaftierung aberkannte „Wehrwürde“ wieder zugesprochen, so dass man ihn an die Ostfront schicken konnte, wo seine Spur sich im Januar 1944 südlich von Leningrad verliert.

Zu der Einweihungsfeier hatte Jochim Schrader, Carl Schraders Sohn, eingeladen. Neben Familienangehörigen waren weitere 60  Interessierte erschienen. Die Patenschaft für den Stolperstein hatte die Bürgerschaftsabgeordnete Kirsten Martens (SPD) übernommen.

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