Wir erforschen die Geschichte des 20. Jahrhunderts in den Walddörfern, mit dem Schwerpunkt 1933 - 1945.

Unsere Arbeit

Wir erforschen die neuere Geschichte der Walddörfer mit dem Schwerpunkt 1933-45. Wir möchten, dass keine Epoche der neueren Zeitgeschichte vergessen wird. So tragen wir dazu bei, bisher im Stadtteil oft verschwiegene und verdrängte Fakten zu thematisieren.

Wir befragen Zeitzeugen, recherchieren in Archiven, sammeln unveröffentlichte Aufzeichnungen und werten sie aus. Wir sind mit den Hamburger Geschichtswerkstätten vernetzt und veröffentlichen unsere Arbeitsergebnisse. Wir setzen Stolpersteine für „verschwundene“ Nachbarn und halten die Erinnerung wach.

Unser Angebot

Besuch von Stolpersteinen in verschiedenen Regionen der Walddörfer

Kindheit und Jugend 1933-45 in Volksdorf 

Frauen im Widerstand 

Bedrohte Reformen – erstickte Utopien in den Walddörfern:  1920 – 1940 am Beispiel einer genossenschaftlichen Siedlung, einer Reformschule und einer Kolchose

Rettung für Verfolgte im Idyllischen Volksdorf 1933-45

Unheimliche Nachbarschaft – Spurensuche zu Opfern und Tätern 

Bertini-Preis & Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Wir beraten und begleiten regelmäßig einzelne Schülerinnen, Schüler und kleine Gruppen, die sich außerhalb ihres Unterrichts an historischen und politischen Wettbewerben beteiligen.    

“Geschichtswerkstatt” für Schülerinnen und Schüler 

Individuell geplante Unterrichtseinheiten in den Stadtteilschulen und Gymnasien der Region sowie in der Konfirmandenarbeit 

Teilnahme am Geschichtomat

“Ein Idyll abseits der großen Heerstraße…?” 

Lesung aus unserem Archiv zum Teil unveröffentlichter Volksdorfer Tagebücher und Briefe aus der Zeit von 1933 – 1945

Mittwoch, 3. November 19:30 Uhr

 Stadtteil Kulturzentrum Bergstedt, Bergstedter Chaussee 203, 22395 Hamburg 

Lesung:

Eva Lindemann, Klaus und Ursula Pietsch

Musik:

Johann Peter Taferner, Klarinette

Dr. Theodor und Clara Tuch

Vor der Deportation des Ehepaares nach Theresienstadt verfasste Dr. Tuch in Volksdorf ein Tagebuch für seine Nachkommen.

Sollten Sie an einem der Angebote Interesse haben, freuen wir uns sehr über Ihre Kontaktaufnahme.

Aktuell

09. November 2023 Volksdorf leuchtet
Beginn 17:00 Uhr

In der Nacht zum 9. November 1938 verschleppten und ermordeten  Nationalsozialisten Jüdinnen und Juden. 

Zur Erinnerung an unsere “verschwundenen” Nachbarn beluchten wir deren Stolpersteine und die anderer in der NS-Zeit verfolgter Menschen. 

Besuchen auch Sie einen Stolperstein in Ihrer Nachbarschaft mit einem Licht und informieren Sie sich über die Schicksale. 

Namen, Adressen von 23  Stolpersteinen in den Walddörfern nebst einem Stadtplan  finden Sie unter folgendem Link:

231017_Volksdorf-Leuchtet

 
Für die Biographien siehe: www.stolpersteine-hamburg.de
 

26 August 2023
Fahrradtour zu vier Stolpersteinen in Volksdorf

Fahrradtour zu vier Stolpersteinen in  Volksdorf

Am Sonnabend, dem 26.8. 2023  lädt der Geschichtsraum Walddörfer Interessierte ein zu einer Fahrradtour. An vier Stationen gehen Mitglieder des Teams auf die Biographien der “verschwundenen” Nachbarn des Stadtteils ein.
Treffpunkt ist um 15 Uhr am Stolperstein des Priesters Johannes Prassek, vor der Katholischen Kirche Heilig Kreuz, Farmsener Landstr.181.Er gehörte zu den sogenannten Lübecker Märtyrern, die 1943 wegen öffentlicher Kritik an der nationalsozialistischen Herrschaft zum Tode verurteilt wurden.
 
Zweite Station ist der Schulhof des Walddörfer Gymnasiums, wo Schülerinnen und Schüler 2003 für
Herbert Pincus mit der Verlegung eines Stolpersteins an ihren ehemaligen jüdischen Mitschüler erinnerten, der 1941 mit seiner Familie nach Minsk deportiert und dort ermordet wurde.
 
Im Wulfsdorfer 79 Weg lebte bis zu seinem ungeklärten Tod 1937 im KZ Fuhlsbüttel Alfred Schär, SPD-Mitglied und aktiv in der Gemeindeversammlung Volksdorf, danach im verbotenen Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK).Dritte Station der Fahrradtour.
 
An der letzten Adresse Wulfsdorfer Weg 123 ehrte der Geschichtsraum Walddörfer 2022 mit einem Stolperstein  Gertrud Schmidt. Sie gehört zu der Opfergruppe, die vom 1933 verabschiedeten “Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses” betroffen war. Außer Gertrud Schmidt gab  es sieben weitere Volksdorferinnen und Volksdorfer, die nach Auffassung der Nazis ein “unwertes Leben” führten. Nur eine von ihnen hat überlebt.
 
Sonnabend 26.8.2023
Treffpunkt: Kirche Heilig Kreuz, Farmsener Landstr. 181, 15 Uhr
Endpunkt: Wulfsdorfer Weg 123
 
Dauer: ca. 1 1/2 Stunden
Strecke: ca. 5 km
Teilnahme auch pr. PKW möglich
ohne Anmeldung
kostenfrei
 
für die Biographien siehe: www.stolpersteine-hamburg.de
 

29. Juli 2023 Friedensfest -Vortrag im "Garten der Frauen"

Die Sozialpädagogin Hilde Wulff 1898-1972 –

Ein Leben, bestimmt vom “inneren Kompass”

Vortrag von Ursula Pietsch

Im Garten der Frauen steht der historische Grabstein von Hilde Wulff. Ursula Pietsch zeichnet in einem Vortrag den Lebensweg dieser bemerkenswerten Frau nach.

Schon als Kind träumte Hilde Wulff davon, körperbehinderte Kinder zu fördern, denn sie war selbst seit ihrem zweiten Lebensjahr an Kinderlähmung erkrankt. Nach ihrem Pädagogik- und Psychologiestudium gründete sie deshalb mit der finanziellen Unterstützung ihres Vaters erst in Düsseldorf, dann in Berlin Heime, in denen Kinder nach an Maria Montessori angelehnten pädagogischen Vorstellungen heranwachsen sollten.

Hilde Wulff erkennt frühzeitig, was das “Recht des Stärkeren” der Nationalsozialisten für ihre Kinder bedeuten wird und siedelt 1935 deshalb mit ihnen um. Im Hamburger Vorort Volksdorf erwirbt sie eine Villa. Das Kinderheim “Im Erlenbusch” steuert sie fortan geschickt an den zunehmenden Bedrohungen der Euthanasie vorbei. Unterstützt wird sie dabei von einem Netzwerk gleichgesinnter Helferinnen und Helfer, zögert anderseits auch nicht, Kontakte mit ausgewiesenen Nationalsozialisten zu pflegen, wenn diese sich zum Überleben der Erlenbuschkinder als nützlich erweisen. Tatsächlich schafft sie es unter großen Mühen, alle Angehörigen des Erlenbuschs bis 1945 durchzubringen.

Soweit das bekannte Lebenswerk Hilde Wulffs.

Dass sie darüber hinaus noch ein ganz anderes Leben geführt hat, ist erst nach ihrem Tod bekannt geworden. Ihre Risikobereitschaft war so hoch, dass sie ihrem “inneren Kompass” folgte und jüdische Kinder aufnahm. Zudem stellte sie wagemutig den Erlenbusch für Treffen gesuchter Kommunistinnen und Kommunisten zur Verfügung.

hier ein link zum Gesamttext des Vortrags: Die Sozialpädagogin Hilde Wulff 1898  

11. April 2023

Freundschaftsdienst endet mit Tod

Am 11. April 2023 um 17 Uhr erinnern Mitglieder des Geschichtsraums Walddörfer an den langjährigen Arzt Dr. Alwin Gerson vor seinem damaligen Haus Schleusenredder 23.

Dr. Gerson hatte – trotz Berufsverbots wegen seiner jüdischen Herkunft – einen kranken Freund behandelt. Er wurde denunziert, nach Theresienstadt deportiert und dort am 11. April 1943 ermordet.

Interessierte und Nachbarn sind eingeladen, durch ihre Anwesenheit am Stolperstein Dr. Gerson nachträglich zu ehren.

Nähere Informationen zur Biographie von Dr. Gerson unter www.stolpersteine-hamburg.de

Stolpersteine vor dem Haus Horstlooge 35 für Dr. Theodor Tuch, Clara Tuch, Gella Streim und Gustav Jordan
Stolpersteine vor dem Haus Horstlooge 35 für Dr. Theodor Tuch, Clara Tuch, Gella Streim und Gustav Jordan

Fahrrad-Tour gegen das Vergessen zu Stolpersteinen in Volksdorf

Der Geschichtsraum Walddörfer verlegt seit 20 Jahren Stolpersteine in den Walddörfern und recherchiert die dazugehörigen Biographien, damit die Namen der “verschwundenen Nachbarn” nicht vergessen werden.
An drei Haltepunkten berichten die engagierten Aktiven des Geschichtsraumes über Menschen, die hier vor unserer Haustür während der NS-Zeit verfolgt und als Feinde des NS-Regimes schließlich umgebracht wurden. 
Interessierte treffen sich vor dem Haus Horstlooge 35 in Volksdorf. Die Fahrstrecke beträgt rund 4 Kilometer – die Tour ist inhaltlich auch für SchülerInnen und distanztechnisch für SeniorInnen mit privatem PKW geeignet. 

10. Juni 2021

15:00 Uhr  –  Weiße Rose Volksdorf

Wir erinnern an den 100. Geburtstag des Hamburger Widerstandskämpfers Hans Leipelt.

Geschichtomat

Befragung von Mitgliedern des Geschichtsraums Walddörfer durch Schüler *innen eines Geschichtskurses 10. Klasse Stadtteilschule Walddörfer . 10:00 – 11:00 Uhr einem Haus in der Horstlooge 

Orte: Volksdorf Ehepaar Tuch

09. Mai 2021

14:00 Uhr 

Gedenken an die Hinrichtung von Mitgliedern der studentischen Widerstandsgruppe “Die weiße Rose” am Mahnmal in Volksdorf

27. Januar 2021

Stilles Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar. 

Unser Team

Ursula Pietsch

Jahrgang 1939, geboren in Flensburg.
Seit 1968 Lehrerin für Deutsch und Französisch am Gymnasium Buckhorn, 1971 -1974 an der Martin Luther High School in Namibia.
1983 – 1988 Sozialarbeit im Stadtteil Kibagare in
Nairobi/Kenya.
Bis zur Pensionierung 2002 Koordinatorin für Berufsorientierung am Gymnasium Buckhorn.
2002 Gründung des „Geschichtsraums Walddörfer“.

Klaus Pietsch

Jahrgang 1939, geboren in Braunschweig, seit 1978 in Volksdorf.
Lehrer in Hamburg für Geschichte und Englisch.
1971 – 1974  an der Martin Luther High School in Namibia.
1983 -88 Leiter der Deutschen Schule Nairobi/Kenya, 1989 – 2003 Leiter des Studienkollegs für ausländische Studierende an der Universität Hamburg. 
2002 Gründung des „Geschichtsraums Walddörfer“. 

Dr. Eva Lindemann

Jahrgang 1958, geboren in Hamburg.
Studium der Philosophie, Germanistik, Erziehungswissenschaft und Kunstgeschichte, Promotion,  Editionen von Handschriften der Deutschen Romantik, Lektorin, Dozentin für kreatives Schreiben. Öffentlichkeitsreferentin.
Seit 2002 Teilnahme am  Stolperstein- Projekt in Hamburg.
Seit 2005  Mitwirkung im “Geschichtsraum Walddörfer”.

Heike von Borstel

Jahrgang 1955, geboren in Hamburg.
Studienfächer Deutsch und Geschichte. 
Lehrerin und Fortbildnerin in Hamburg von 1982  bis 2018.
Geschichtsforschung, Erinnerungsarbeit und Vermittlung seit 1976.

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